Im Mai 1965 erlebte Erhard Thierolf das 12. Internationale Eberbacher Bergrennen nicht nur als Zuschauer, sondern auch als Zeuge einer bahnbrechenden Präsentation: die Vorstellung der neuen Formel V Rennwagen in Deutschland. Angeführt von renommierten Fahrern wie Huschke von Hanstein und Gerhard Mitter, versprach diese neue Rennklasse eine aufregende Zukunft für den Motorsport-Nachwuchs. Die Eberbacher Veranstaltung war auserkoren worden, um diese Wagen erstmals der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die roten VW Bullis, beladen mit den komplett weißen Rennwagen, boten einen beeindruckenden Anblick und markierten den Beginn einer Ära.
Doch die Formel V hatte nicht nur bei den großen Herstellern wie Porsche, sondern auch bei Hobby-Mechanikern wie Heinz Fuchs und Günter Steckkönig großen Anklang gefunden. Trotz einiger Hindernisse, darunter Auseinandersetzungen mit Porsche, konnte Fuchs seinen eigenen Rennwagen beim Eberbacher Bergrennen vorstellen und legte damit den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft im Rennsport.
Die Entwicklung der Formel V ging rasch voran, und schon bald wurde sie zur ersten spezialisierten Rennklasse, die auf den Komponenten des VW-Käfers basierte. Mit einer Leistung von bis zu 100 PS und Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h brachte diese Klasse eine bezahlbare und dennoch aufregende Möglichkeit für Motorsport-Enthusiasten, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Die Geschichte der Formel V ist geprägt von Innovation, Leidenschaft und dem Streben nach Geschwindigkeit. Ihre Spuren reichen von den Rennstrecken Europas bis zu den Werkstätten begeisterter Hobby-Mechaniker, die ihre eigenen Rennträume verwirklichten. Heute, über fünfzig Jahre später, bleibt die Formel V eine Legende des Motorsports, die unzählige Fahrer und Fans auf der ganzen Welt inspiriert.
Erhard Thierolf auf Formel V am Start zum DMV-Bergpreis Zotzenbach 1968.
Erhard Thierolf mit der Startnummer 36 auf dem Hockenheimring 1966.